Verfasst
am 22.12.2003 15:41:53 Uhr - 9200
km - Dahab - Urlaub unter Palmen
Es ist schon fast eine Woche her,
dass uns eine traumhafte Abfahrt
von ueber 40 km sanft hierhin nach
Dahab gebracht hat. Und hier sind
wir nun und machen sozusagen Weihnachtsferien.
Und Nichtstun ist hier wirklich
einfach! Nach den Erzaehlungen von
Alex und dem, was ich so gelesen
habe, ist Dahab nicht mehr das,
was es mal war. Frueher war das
hier eine Bucht, nur mit ein paar
Huetten am Strand, wenigen Shops
und einer Pizzeria. Die Urlauber
hier waren groesstenteils Hippies,
die Lagerfeuer am Strand gemacht
haben und dem Easy Living gefroehnt
haben. Inzwischen ist die komplette
Bucht zwar mit Hotels, Shops, Kneipen,
Restaurants und Cafes, mit Tauchcentern
und Internetcafes besiedelt, aber
wir finden es immer noch sehr entspannt
und relaxt hier. Es gibt keine grossen
Hotelburgen und die meist kleinen
Hotels sind hinter der Cafefront
entlang der Bucht versteckt. In
diese Hinterhoefe sind auch die
Huetten verschwunden - lustigerweise
stehen sie teilweise auf den Daechern
der Hotels! Die Lagerfeuer gibt
es auch immer noch -inzwischen sind
sie von Restauranttischen umgeben-
aber ein fertiges Essen serviert
zu bekommen statt selber zu kochen
koennen wir nicht als unangenehm
empfinden, wie gesagt, wir machen
Urlaub! Der schoenste Teil des Tages
fuer uns ist das Fruehstueck. Ca.
3 Stunden sitzen wir im Cafe, nur
2 m vom Wasser entfernt, lassen
uns das Fruehstueck mit Milchkaffee
schmecken, lesen, spielen Backgammon
und lassen uns die Sonne auf den
Bauch scheinen. Es ist traumhaft.
Aber
wir waren hier nicht nur faul, nein,
wir sind auch schon auf den Mt.
Sinai gekraxelt, den Berg, wo Moses
die 10 Gebote bekommen hat. Wackere
2 1/2 Stunden haben wir gebraucht
bis wir oben angekommen sind -dank
eines Iren, der uns erst in die
Irre gefuehrt hat, haben wir statt
1000 Hoehenmeter denn auch gleich
200 m mehr gemacht, vielen Dank
nochmal. Aber es hat sich gelohnt,
der Ausblick war gigantisch. Sollte
es einen Gott geben, dann ist man
ihm da oben wirklich naeher. Trotz
Eiseskaelte, die Temperatur sank
halbstuendlich um ein Grad auf zum
Schluss 3 Grad!!!, haben wir bis
zum Sonnenuntergang ausgeharrt.
Nach einem Tee, der wieder Leben
in unsere verfrorenen Koerper gebracht
hat, haben wir uns schnellstens
auf den Weg zurueck gemacht. Oben
geblieben ist nur eine Amerikanerin,die
die Nacht da verbringen und den
Sonnenaufgang sehen wollte.....na
denn, frohes Frieren!
In
2 Tagen werden wir uns von Dahab
verabschieden, der 2. Teil unserer
Weihnachtsferien wartet auf uns.
Eine Woche werden wir mit guten
Freunden in Hurghada verbringen,
Silvester zusammen feiern, Wizzard
spielen und ich habe endlich die
langersehnte Chance, die Weltherrschafft
bei Risiko zu uebernehmen. Und versprochen,
die werde ich nutzen!!
Wir
wuenschen Euch allen ein schoenes
Weihnachtsfest und einen guten Rutsch
ins neue Jahr! ~Ina & Alex
Verfasst am 15.12.2003 15:39:27
Uhr - 9065km - Indiana Jones und
die Deutschen
Indiana Jones und der Spielfilm
"Der letzte Kreuzzug"
hat ja bekanntlich in Jordanien
in der Stadt Petra und in Wadi Rum
gespielt. Und da sind wir also hin
- allerdings wieder nach Norden
und deshalb für 75 Jordanien
Dinar (JayDee in der Umgangssprache)
mit einem Taxi und dann in der Wueste
im Jeep. Der Jeep war dann leider
nur ein abgewrackter Toyota Pickup
im Besitz von dem Bedouinen Abdullah
(1 Frau, 9 Kinder). Der war sehr
nett und mit ihm sind wir in Wadi
Rum rumgefahren - bis wir mitten
in der endlosen Wueste einen Platten
bekamen. Leider ist der Wagenheber
bei hochpumpen abgerutscht und da
der Reifen schon ab war, ist die
Vorderachse dann im Sand abgetaucht.
Es kamen dann gluecklicherweise
noch ein Ranger und sein Gehilfe
und mit vereinigten Kraefte wurde
der Ersatzreifen montiert. Dann
ging es weiter und wir können
nur bestaetigen, dass Wadi Rum seinen
Namen als Naturschoenheit verdient
hat. Endlose Wuesten durchschnitten
von karstigen Bergen, genannt die
"Seven Pillars" und Sandduenen
ohne Vegetation, dafür den
schoensten Himmel. Abends gab Abdulah
sein musikalisches Talent auf einer
einseitigen Fiedel mit Vocalien
zum Besten. Nicht schlecht und schoen
melancholisch, auch wenn wir nichts
verstanden haben.
In
der Nacht haben wir dann im originalen
Bedouinenzelt aus originalen Ziegenhaaren
unter originaler Ziegenhaardecke
genächtigt. Das es aber doch
sehr kalt wurde, wir schätzen
4 Grad Celsius, haben die originalen
Ziegenhaardecken ihr bestes geben
muessen - reichte aber leider nicht
aus. Wir froren - bis 6 Uhr am Morgen
die Sonnen aufging. Sehr schön.
Nach
dem Frühstück sind wir
dann im stinknormalen Bus nach Petra,
der Hauptstadt der Nabatäer.
Wieder so ein Volk von vor 3000
Jahren die unglaubliches geleistet
haben. In Ihrer Hauptstadt, Petra,
deren Zugang nur ueber eine 1,2
km lange 5 m breite tektonische
Spalte zu möglich ist, betraten
wir diese wunderschoene Stadt. Komplett
in Stein gehauen, wie bei den Hetithern
- aber durch den rosa Stein viel
schöner. Und durch die unterschiedliche
Sonneneinstrahlung sieht alles jede
Stunde anders und nochmals schöner
aus. Dort haben wir den Bedouinen
Nasser getroffen (2 Frauen, 1 Frau
in spe, 15 Kinder) der mit seiner
Familie und ca. 250 anderen Bedouinenfamilien
die Touristen mit Pferden, Eseln,
Kamelen und Billigschmuck aus China
versorgt. Die Bedouinen lebten früher
wohl in der Stadt Petra, mussten
allerdings die Stadt räumen,
als diese der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden sollte,
und haben heute das Recht die Touris
zu belagern und mit immer wieder
kehrenden Offerten auf die Palme
zu bringen. Mit Standardsätzen
wie "Look for free, buy one
Jaydee" oder "Today Happy
Hour" konnten wir innerhalb
kürzester Zeit das gesamte
Repertoire auswendig. Damit hätten
wir uns also bereits schon qualifiziert
selbst einen Andenkenladen dort
zu eröffnen. Hätten aber
in kürzester Zeit Ärger
heraufbeschworen. Zum Beispiel mit
Nassers Onkel (22 Kinder, wer-weiss-schon-wieviele-Frauen).
Interessant ist wirklich, dass arabische
Männer die komplette Macht
in der Familie haben. Was uns in
der Türkei noch nicht so aufgefallen
ist, wird hier als perfektes Patriachat
ausgelebt. Undenkbar für einen
deutschen Mann. Alex: "Wenn
Frauen in Deutschland sich über
deutsche Machomänner beschweren,
dann sollten sie mal nach Jordanien
fahren".
In
Petra schlafen wir im Peace Way
Hotel und lernen die aus Panama
stammende Elena (35) kennen. Elena
arbeitet im Hotel als Rezeptionistin
und ist die zweite Frau eines arabischen
Jordaniers (der ständig in
der Hauptstadt Amman bei seiner
ersten Frau wohnt). Elena hat zwei
Kinder (1 und 6 Jahre) aus dieser
Ehe und ist totunglücklich,
will am liebsten wieder nach Panama.
Geht aber nicht so einfach, da die
Kinder dem Mann gehören. So
ist sie darauf angewiesen, dass
ihr Mann ein entsprechendes Dokument
ausstellt, welches erlaubt die Kinder
mit nach Panama zu nehmen. In ihre
sehr interessante eigene Geschichte
baut Elena im Laufe des Abends dann
noch die Schicksale der jordanischen
(Ehe-)frauen ein. Frauen machen
alles - Männer nichts. Frauen
dürfen nichts - Männer
alles. Und da dieses Prinzip Tradition
hat kann und darf es nicht geändert
werden. Als Beispiel folgende Geschichte:
In Petra sind die jungen Männer
(die alles dürfen) ganz heiss
darauf, mit europäischen Frauen
ein Verhältnis zu haben und/oder
das Land zu verlassen. Die jordanischen
Männer sind deswegen nicht
mehr so scharf auf die jordanischen
Mädchen, die wiederum zu Hause
schmachten und nicht verheiratet
werden. Deswegen gibt es in Petra
sehr,sehr viele Frauen (Achtung!
Über 30 Jahre alt) die nicht
verheiratet sind. Die will dann
auch keiner mehr. Die bleiben dann
bei der Familie als Putze und werden
dann weiter gereicht an den ersten
Sohn als Putze. Da sie aber auch
nichts dürfen (selber Männerbekanntschaften
machen, ...) ist ihr Schicksal besiegelt.
Leben im Käfig.
Kleine
Anmerkung von Alex: "Nach diesem
Erlebnis wurde Ina später besonders
anschmiegsam! Warum wohl?"
Kleine Anmerkung von Ina: "Blödsinn!"
Nun
denn: In Petra sind wir 2 Tage geblieben
und haben und uns so die Fuesse
plattgelaufen, dass wir sogar Muskelkater
bekommen haben. Ein wirklich komischer
Zustand, wo wir doch eigentlich
durchtrainiert sind. Mit dem Bus
sind wir dann wieder nach Aqaba,
wie Ina sagt: Nach Hause gefahren,
und haben uns dort noch ein wenig
ausgeruht.
Mit
der Schnellfähre (45US$ pro
Person, Fahrrad frei) sind wir nach
2 Tagen innerhalb einer Stunde nach
Ägypten übergesetzt. Nicht
nur, dass es auf der anderen Seite
des Golfs wesentlich wärmer
ist, die Mentalität der Ägypter
fällt sofort auf. Im Klartext:
Hier brauchen wir Zeit für
alles was von Offiziellen ausgeführt
wird. So dauert der Grenzübergang
dann auch gleich zwei Stunden bis
wir weiterfahren können - nach
Nuweiba, 8km nördlich.
Heute
sitzen wir in unserem Zelt in Nuweiba
im Basiccamp von Osman (Sudanese)
für 20 ägyptische Pfund
(3 Euro, kein Strom, kein Wasser,
ans Zelt pissende Hunde reichlich,
Meer vor der Tür) und warten
darauf, dass der Sturm aufhört.
Eigentlich wollten wir gestern schon
fahren - Richtung Dahab. Aber da
es hier so relaxt war blieben wir.
Ein Fehler, denn das Wetter schlug
ueber Nacht um und jetzt stürmt
es. Also warten wir ...
Verfasst am 06.12.2003 14:01:12
Uhr - 9050 km - Aqaba - Von Steinen,
Stuermen und verbotenen Dingen...
Nach 8 Tagen haben wir Amman endlich
verlassen. So toll war Amman gar
nicht, aber wir haben irgendwie
immer wieder Ausreden gefunden doch
noch nicht losfahren zu muessen.
Erst wars unguenstig, weil hier
Ferien waren und alle am toten Meer
waren, wo wir hinwollten. Dann sah
das Wetter schlecht aus. Dann waren
wir zu muede. Aber dann haben wir
uns doch aufgemacht. Nachdem wir
mal wieder ueber 1 Stunde gebraucht
haben um aus Amman in der richtigen
Richtung heraus zu fahren, war unser
1. Ziel Madaba, wo wir einen Nachmittag
lang alle moeglichen Mosaike bewundert
haben, die es dort gibt. Und es
gibt eine Menge davon, denn Madaba
ist schliesslich bekannt dafuer.
Die Mosaike, die unter anderem bei
Hausrenovierungen gefunden wurden,
sind teilweise ueber 2000 Jahre
alt und dafuer noch grandios gut
erhalten. Wir haben ordentlich viel
Fotos gemacht, als Vorlagen fuer
das Mosaik, das wir spaeter mal
in unserem Wintergarten legen werden!!!
Auf
unserem weiteren Weg ans tote Meer
haben wir einen Stop am Mount Nebu
gemacht, von wo aus man bei klarem
Wetter einen super Blick auf das
tote Meer und auf Israel hat. Und
ausserdem auf die tolle Abfahrt,
die vor einem liegt! Leider wurde
die Abfahrt mal wieder durch einen
geplatzten Schlauch von mir (Ina)
unterbrochen, aber es war trotzdem
klasse. Mit jedem Meter wurde es
gruener und waermer, fantastisch!
Am toten Meer haben wir uns dann
fuer eine kleine Routenaenderung
entschieden. Um die beruehmt-beruechtigten
Wadis und die steinewerfenden Kinder,
deren Bekanntschaft wir auf dem
Weg zum Mt. Nebu machen durften-
die Steine flogen erschreckend gut
gezielt nur zentimeter nah am Kopf
vorbei- zu umgehen, haben wir den
direkten Weg ueber den Valley-Highway
nach Aqaba gewaehlt. Das hiess eine
gute Ausstattung mit Wasser und
Essen, da es hier auf ca. 250 km
durch die Wueste nur wenige Orte
mit Shops oder Tankstellen gibt.
Alex hatte Bob zeitweise mit ueber
10 Litern beladen! 3 Tage haben
wir uns fuer die Strecke vorgenommen.
Am 1. Abend haben wir in einem trockenen
Wadi gezeltet, ein wirklich toller
Platz! Jaaaaaa, man soll nicht in
Wadis zelten, wissen wir, aber es
ist eben gar nicht so einfach einen
guten Platz zu finden. Und dieser
war eben so gut, dass wir nicht
widerstehen konnten. Und es ist
ja auch gut gegangen. Das einzige,
was am naechsten Morgen den Wadi
entlang gerauscht kam, waren Unmengen
von Ziegen und Kamelherden mit Hirten,
die gar nicht so erstaunt ueber
uns da waren und freundlich gegruesst
haben.
Am 2. Tag sind wir dadurch, dass
es fast die ganze Zeit leicht bergauf
ging, nicht sehr weit gekommen.
Nach nur 65 km haben wir bei aufziehenden
Wolken unser Zelt mal juste im Grenzgebiet
zu Israel aufgeschlagen. Jaaaaaa,
auch das sollte mal vielleicht nicht
tun, aber auch hier ist alles gut
gegangen. Hinter einem kleinen Steinwall
hat uns niemand gesehen. Niemand
ausser der kleine Sandsturm, der
uns dort aufgespuert hat. Wir waren
noch nicht ganz fertig mit Zeltaufbau
und -einrichtung, da waren wir und
das Innere vom Zelt (welcher Dussel
hat denn bloss den Reissverschluss
offen gelassen????) schon eingesandet.
Na super!! Zum Glueck flog der Sand
nur kurze Zeit, denn dann hat der
Regen eingesetzt.....na, das kennen
wir ja schon! Aber diesmal wars
nicht so schlimm, keine kleinen
Seen im Zelt, lediglich 2 kleine
Baeche, die wir stauen konnten,
und wir und unsere Klotten sind
diesmal auch groesstenteils trocken
geblieben. Etwas unangenehm war
nur das Knirschen der Nudeln.......
Der 3. Tag war der anstrengendste,
wir hatten noch 120 km bis Aqaba
vor uns. Aber wir hatten unterwegs
nette Einladungen von Grenzpolizisten
zum Tee, eine Tankstelle mit Kaltgetraenken
und die Aussicht auf eine schoene
heisse Dusche in Aqaba!! Also haben
wir ordentlich reingetreten und
unser Ziel nach fast 7 Stunden auf
dem Sattel ziemlich erschoepft erreicht.
Jetzt sind wir also in Aqaba und
geniessen eine schoene Aussicht
von unserem Balkon auf 3 Laender:
Jordanien, Israel und Aegypten.
Von hier aus werden wir nach Petra
und Wadi Rum fahren, die Highlights
von Jordanien. Neben der Visumverlaengerung,
die sich anscheinend schwieriger
gestalten wird als gedacht, weil
wir schon 2 Tage drueber sind, und
dem aegyptischen Visum, das wir
uns schon hier holen wollen, haben
wir unsere wichtigste Aufgabe aber
schon erledigt ..... Alex' Jacke
abholen. Die hat er naemlich in
einem Hotel am toten Meer liegen
lassen (schoen versteckt im Bett,
sie dient mit einem Kopfkissenbezug
naemlich als solches). Eine Reisegesellschaft
dort war aber so freundlich sie
mit nach Aqaba zu nehmen. Warum
hat er immer Glueck und warum bringt
mir niemand die Badesachen hinterher,
die immer dank meiner Schusseligkeit
noch im Gellertbad in Budapest liegen????
Ina & Alex
Verfasst am 27.11.2003 21:16:52
Uhr - Amman - Eindruecke
Amman ist wirklich eine interessante
Stadt. Wir wohnen zum Beispiel in
Downtown und hier ist es wie schon
in den anderen grossen Staedten
so arabisch, wie man es vorstellt.
Viel Trubel, viele kleine Shops,
Strassenverkaeufer, laute Musik,
Falafellaeden, kleine schmuddelige
Strassen, Unmengen von grauen, haesslichen
Hotels mit Aircons an den Hauswaenden,
Frauen mit Kopftuechern und Maenner
in Jallabiyyas.
Und dann gibt es Stadtteile wie
Abdoun oder Shmeisani, in denen
das westliche Leben tobt. Lange
Strassen mit hellen, grossen Villen,
Hotels wir das Meridien oder das
Carlton, dicke Autos, grosse Einkaufszentren
mit Kinos und Unmengen von guten
und teuren Restaurants, Cafes und
Kneipen, Fastfoodketten, Supermaerkte
wie Safeway und viele, viele junge,gutaussehende
und hip-gekleidete Upper-People.
Wow, was fuer ein Unterschied.
In diesen In-Gegenden merkt man
gar nicht, dass man sich tief im
Mittleren Osten befindet. Allein
die Frauen mit Kopftuch, die rauchend
und Burger futternd bei MacDonalds
sitzen kommen uns hier befremdlich
vor.
Noch fremd hier ist uns die Gewohnheit,
dass jede Art von Abfall einfach
dort fallen gelassen wird, wo man
gerade steht. Tueten, Zigarettenschachteln,
und und und. Von unserem Hotelzimmer
aus koennen wir besonders gut sehen,
wie auch Daecher und Hinterhoefe
zu Muellhalden umfunktioniert werden.
Da liegen alte Schaufensterpuppen,
Armaturen, Autoteile, Moebel, einfach
alles, was nicht gebraucht wird.
Morgen gehts fuer uns weiter und
dann koennen wir auch wieder unterwegs
schicke Muellhalden bewundern. Aber
irgendwann verschwinden die auch
wieder, denn sie werden regelmaessig
in Brand gesteckt und schmurgeln
dann - mit Vorliebe nach Plastik
stinkend - vor sich hin. Wirklich
unverstaendlich und schade, wo die
Landschaft hier so schoen ist. ~Ina
& Alex
Verfasst am 23.11.2003 17:29:04
Uhr - 8650 km - Amman/Jordanien
- Erste Eindruecke
Jordanien hat uns ca. 2m nach der
Grenze genau so empfangen, wie wir
es erwartet hatten: Berge, Berge
ueber alles. Und wir muessen feststellen,
dass wir Entfernungen hier anders
planen muessen als bisher. Vorallem
nach den letzten Kilometern in Syrien,
die uns ja ganz schoen verwoehnt
hatten.
Unser 1. Ziel war Jerash. Da es
aber schon recht spaet war, haben
wir die Ruinen erstmal auf den naechsten
Tag verschoben und uns direkt auf
den Weg zum 7 km entfernten Hotel
Olive Branch gemacht, wo wir zelten
wollten. Gerade mal 7 km. Hoert
sich nicht weit an. Oder?? ........Es
war unglaublich. Es ging nur bergauf,
7% Steigung mindestens. Nach 7 km
gings dann rechts ab und erstmal
wirklich bergauf! Selbst schieben
war hoellisch anstrengend. Nach
weiteren ca. 2 km war endlich das
Hotel da. Uff, geschafft. Hier konnten
wir uns dann zum ersten Mal eine
Uebersicht ueber die Kosten hier
in Jordanien machen. 11 Euro fuer
einen Platz zum Campen........kann's
wahr sein? Es kann. Ueber den Preis
fuers Essen am Abend wollen wir
hier gar nicht reden. Eins ist uns
klar, hier in Jordanien wird selbstgekocht,
wild gezeltet und sparsam gelebt.
Gestern
sind wir in Amman angekommen. Im
Dunkeln, da wir fuer die 60 km fast
5 Stunden gebraucht haben. Aber
da gerade Essenszeit war, waren
die Strassen zum Glueck ziemlich
ruhig. Aber guenstig leben hin oder
her, das Zimmer im Cliff-Hostel
fuer 8 Euro plus 1 Euro pro Dusche,
wo wir die letzte Nacht verbracht
haben, war uns dann doch zu schimmelig,
ausserdem waren genau unter unserem
Fenster ein CD-Laden, der bis weit
nach Mitternacht immer das gleiche
Lied spielte (ya habibi, ya habibi,
dudel dudel......) und ein Fischladen,
der die Musik mit leichtem Geruch
untermalte. Also sind wir heute
morgen gleich wieder ausgezogen
und haben im Palace Hotel Quartier
bezogen. Hier passen wenigstens
unsere Raeder mit ins Zimmer und
wir koennen einen kleinen Balkon
unser eigen nennen. Und ein kleines
Bad. Und es kostet auch nur 4 Euro
mehr als die Schimmelbutze um die
Ecke.
Jordanien
ist zu unserem Erstaunen wesentlich
westlicher als Syrien. Es gibt alle
moeglichen Fastfoodketten bis hin
zu einem Planet Hollywood, die Cola
hat hier wieder einen Namen und
man sieht auch Frauen autofahren.
Spannend
werden die naechsten Tage. Ramadan
endet naemlich morgen oder uebermorgen
(haengt vom Mond ab) und damit beginnt
eine einwoechige Ferienzeit. Welche
Geschaefte dann und ob ueberhaupt
und wann und wielange was auf hat,
kann uns bis jetzt keiner sagen.
Die sudanesische Botschaft hat auf
jeden Fall bis naechsten Sonntag
zu. Gibt's das Visum eben in Kairo,
.........hoffentlich!
~ Ina & Alex
Verfasst
am 12.11.2003 21:00:28 Uhr - 8300km,
Homs - Klitschnass in Crusaderland
Eigentlich schon komisch, dass es
jetzt erst passiert. Aber irgendwann
muss es ja mal passieren. Der Tag
fing mit dem Start von Hama aus
so gut an. Wir dachten in 2 Tagen
nach Crak de Chevalier zu fahren
(beste Kreuzritterburg seit Menschengedenken,
wurde auch nie richtig eingenommen,
aber oft belagert). Unser Plan haette
auch funktioniert, wenn uns der
Wetter-, Gegenwind- und Orkangott
holde gestimmte waere - war er aber
nicht.
Also,
wir starten relativ fruehzeitig
(so um 8.00 Uhr) von Hama aus, Richtung
Hauptstrasse und arbeiten uns auf
der Hauptausfallstrasse suedwestwaerts.
Erst mehr oder weniger ebene Strasse
und das Wetter ausser leichtem Gegenwind
Alles OK. Nach 25km biegen wir ab
von der Hauptstrasse und es geht
auf einer weniger befahrenen Strasse
weiter. Ich muss dazuschreiben,
dass wir damit einen Weg querdurch
gewaehlt haben, der zwar nicht auf
der Karte eingezeichnet war, aber
aus unserer Erfahrung muesste da
einer gewesen sein. Ein Weg war
da auch und zwar ueber die Berge,
oder besser immer auf dem Kamm lang,
sprich: es ging erst munter 600m
hoch und dann flummimaessig 100m
runter, 100m rauf. Mit dem Anstieg
begeht das Wetter einen grossen
Fehler - es verschlechtert sich.
Dunkle Wolken ziehen auf und kuenden
von einem heftigen Regen in Kuerze.
Mit der Regenerwartung wird der
Wind - natuerlich mal wieder wie
immer Gegenwind, ne besser Gegenorkan
- super heftig und wir bereuen schnell
nicht einen Tag frueher losgefahren
zu sein. Nun denn, so geht es die
Berge immer weiter rauf...
Komischerweise
werden wir immer noch von den Einheimischen
als Alien oder als willkommene Abwechslung
zum Alltag angesehen. Deshalb bilden
sich in den Doerfern schnell grosse
Gruppen von Menschen um uns und
bombadieren uns mit Fragen alla
"What's your name?". Meist
koennen die garnicht glauben, was
wir hier so machen und warum uns
die Zunge aus dem Hals haengt. Von
denen scheint noch nie einer mit
dem Fahrrand dem Berg rauf gefahren
zu sein. Warum auch? - Autos sind
da schon praktischer.
An
jeder Kreuzung sind wir gezwungen
stehen zubleiben und nach den Weg
zu Fragen. Diesen Prozess mussen
wir mindestens dann nocheinmal wiederholen,
damit wir eine zumindest 80% sicheres
Ergebnis erhalten. Oft kennt die
Bevoelkerung die Ortschaft von Krak
de Chevalier (Quala at al Hosn)
selber nicht oder wir sind nicht
so zungenflink und sprechen es so
falsch aus, dass wir es 10xMal wiederholen
muessen.
So
vergeht die Zeit schnell, unsere
Kraefte auch und weil hier Winterzeit
ist - es ist schon um 16:30 Uhr
stockenduster - muessen wir alsbald
einen Campingplatz im Freien suchen.
Leider hatte es schon geregnet,
irgendwann vorher, und der Boden
war matschig, ordentlich aufgeweicht.
So vertroedelten wir die Zeit in
endlosen Diskussionen. Zelt-Aufschlage-Kriteren
waren Windschatten, Nichtmatschigkeit,
Ebeneflaeche, Wassernaehe, Menschenleere,
... und fuehrten zu Kommentaren
wie Ina: "ich will Windschatten"
oder Alex:"komm, wir gucken
hier mal rein." Wir bogen dann
ab von der Berstrasse und fuhren
auf einem Matschweg den Berg wieder
100m herunter - ein grosser Fehler.
Wieder kein Platz nach unserem Gusto.
Und wieder Diskussionen. Es wird
bedenklich dunkler. Diskussionen.
Platzsuche, ...., REGEN!,.., NOCH
MEHR REGEN,..,STURM, Na also!. Ok,
wir entscheiden uns mitten auf dem
Weg zu zelten. Vorbei die Zeit der
Diskussionen. Ab in die Matsche.
Jetzt Zelt raus und schnell aufbauen.
Und was passiert? Der Wind schnappt
es sich und da fliegt es auch schon.
Ina joggt munter hinterher. Und
schnappt es sich wieder zurueck.
Naechster Aufbauversuch. Ok, Zelt
steht. Resultat: Wir komplett nass.
Kurz
und gut: Nachdem wir das Zelt aufgebaut,
unsere Sachen und uns hineinverfracht
hatten, koennen wir auf ein Schlachtfest
schoenster Ordnung zuruecklicken.
Da stellt sich raus, dass Inas neue
Isomatte ein fettes Loch hat. Macht
nix. Wird an Ort und Stelle geflickt
- mit handelsueblichen Isoband -
und haelt. Wir ziehen uns um und
werden wieder trocken. Essen chinesische
Tuetennudeln, lecker, und Weinblaetter,
noch leckerer. Es wird gemuetlich,
obwohl es drausen ordenlich stuermt
und der Regenm klatscht nur so laut
aufs Zelt, dass es richtig laut
ist. Der Wind kommt von allen Seiten,
so das das Zelt wie ein Wassertropfen
staendig sich extrem hin- und herbewegt..
Spaetestens da haette uns der Gedanke
kommen sollen, dass die Haeringe
nicht ewig halten werden - haben
sie auch nicht...
Mitten
in der Nacht, Alex schlaeft wie
immer gut, Ina wie immer schlecht,
arbeitet Ina sich auf Alex's Isomatte.
Nachdem Alex diesen gemeinen Frevel
bemerkt hatte, wird sofort eine
ernste Ermahnung losgelassen: "Heh,
Runter von meiner Matte" und
Ina darauf in Heulton: "Bei
mir tropft es auf dem Schlafsack".
Alex erwidert: "Bei mir schon
lange". Das Ende vom Lied war,
dass Alex trockenen Fussen fest
weiterschaeft, obwohl es durch die
Lautstaeke garnicht geht. Ina aber
garnicht zum schlafen kommt, da
sich ein ordentlicher See auf Ihrer
Seite gebildet hat. Und auf dem
treibt sie sodenn die ganze Nacht
mit dem Ziel ihre Koerpertemperatur
auf unter 33Grad zu bringen. Schafft
sie aber nicht! Sie schafft es aber,
den nassensten Schlafsack der Weltgeschichte
zu erhalten - Herzlichen Glueckwunsch,
Ina!
Nicht
desto trotz, am naechsten Morgen
ist das Wetter nicht besser geworden.
Wir (besser Ina) aber auch nicht
trockener. Im schoensten Strum wird
das Zelt und die nassen oder klammen
Sachen eingetuetet und es geht weiter
die Berge rauf und runter. Diesmal
hat der Gegenwind noch ein Ass im
Aermel und das zieht er: Mit irgendwelchen,
physikalisch nicht zu erklaerenden
Tricks, gelingt es dem Wind von
unten zu kommen und uns mit Gewalt
ins verborgene Gesicht zu treffen.
Und bringt dabei zu Pfleilen geformte,
stahlharte Regentropfen mit. Also
mal wieder: Keine Chance fuer uns.
Wir ergeben uns und fliehen in einen
Shop und trinken der Bevoelkerung
erstmal den ganzne schwarzen Tee
weg, hmmmm lecker. Irgendwann als
die dritte oder vierte Schulklasse,
die hatten gemerkt, dass Alien (wir)
in Ihrem Shop gelandet sind, den
Shop verlassen haben, schwingen
wir uns mit warmen Baeuchen aufs
Rad und erklimmen die naechsten
Bergspitzen. Und da liegt endlich
Krak de Chevalier! Also Augen auf:
Heute gibt's ein Hotel. Da ist eines.
Wie teuer? 700 syrisch Pfund? (60
sind ein Euro), macht nix, wir rein,
2 Bier aufs Zimmer, und was zu Essen,
heisse Dusche, yieppie, und ab ins
Bett..... Heute machen wir nichts
mehr. Morgen gehts weiter. Tageskilometer
gestern 55km, heute 24km, aber so
kaput waren wir schon lange nicht
mehr.
Ina&Alex
Verfasst am 06.11.2003 18:48:34
Uhr - 8200 km - Hama
Einladungen, Einladungen, Einladungen......es
ist unglaublich hier in Syrien.
Wir hatten schon die wage Vermutung,
dass auslaendische Radfahrer hier
ueberhaupt nichts besonderes mehr
sind und die Leute gar nicht mehr
daran interessiert sind, wer so
alles mit dem Rad durchs Land gurkt,
aber da haben wir uns wohl schwer
geirrt. Alle gruessen und fragen
WOHIN? WOHER? Um uns den richtigen
Weg zu zeigen fahren sie oft mit
Mofas vor uns her. Und wenn wir
in einem Ort Halt machen, um etwas
zu kaufen, dann sind wir sofort
umzingelt. Kinder bestaunen die
Fahrraeder und kramen die einzigen
englischen - wenn auch oft merkwuerdigen
- Saetze raus, die sie kennen: Where
did you leave? What's your name?
What do you? Good morning!.....
Die Menschen sind so unglaublich
freundlich hier und wir koennen
uns vor lauter Einladungen kaum
retten. Ausserdem werden wir staendig
und reichlich beschenkt. Angefangen
mit Rosen, mit denen ein alter Mann
meinen (Inas) Lenker schmueckt,
ueber Obst bis hin zu Gebaeck und
anderen Leckereien. In Apamea, wo
wir mal wieder Ruinen bestaunen
konnten, hat uns ein Syrer zu sich
nach Hause eingeladen. Dort gabs
dann eine schoene heisse Dusche,
Tee ohne Ende und anschliessend
noch ein leckeres Mahl mit Brot,
Ruehrei, Tomaten, Paprika, Kaese,
Joghurt und leckerem Halva. Zum
Schnack am Abend kamen dann noch
2 Freunde von ihm. Alle konnten
etwas englisch, das macht die Konversation
erheblich leichter!!! Unser Gastgeber
hat zwar zwischendurch immer wieder
versucht, uns alte Muenzen oder
Statuen zu verkaufen, das hat den
Abend aber nicht getruebt.
Am naechsten Morgen haben wir dann
noch mitten zwischen alten Saeulen
gefruehstueck, sehr romantisch!!
Allerdings waren wir nicht die ersten
dort........Anita und Felix aus
der Schweiz hatten schon ihr Fruehstuecksgedeck
ausgebreitet. Das ist echt lustig,
Syrien scheint doch sehr klein zu
sein. Nach unserer Ankunft abends
dann hier in Hama haben wir die
beiden naemlich zum 4. Mal getroffen.
Wir wohnen im gleichen Hotel, wie
sollte es auch anders sein? Ich
glaube wir brauchen uns fuer ein
gemeinsames Weihnachten im Sinai
gar nicht zu verabreden........wir
treffen uns auch so!
Was
uns hier aber so richtig auf die
Nerven geht, das sind der Verkehr
und die Huperei. Haben wir gesagt,
in der Tuerkei sei es schlimm? Schmarrn!!!!!
Die Autos stinken wie die Pest und
sind so laut, es ist kaum auszuhalten.
Die Kleinsten sind die Schlimmsten!
Und alle hupen, durchdringend, staendig
und immer. Warum bloss? Warum muessen
zum Beispiel alle hupen, wenn sie
vor einer roten Ampel stehen? Wird
davon die Ampel gruen? Nein. Also,
warum hupen sie? Eins muessen wir
ihnen allerdings zu Gute halten...im
Gegensatz zu den Autos in der Tuerkei
halten sie wieder einen akzeptablen
Abstand zu uns. Dankeschoen.
~Ina
+ Alex
P.S.
In St. Simeon haben wir schon wieder
einen Radler getroffen!! Karl aus
Paris ist unterwegs nach Aegypten,
biegt dann nach Westen ab und faehrt
ueber Tunesien, Marokko, Portugal
und Spanien dann wieder Richtung
Heimat. Viele Gruesse und weiterhin
gute Fahrt!
...und
nochmal P.S. Auf dem Souq in Aleppo
haben wir uns 2 schicke Ledergerten
als Waffe gegen die Hunde gekauft.
Seit wir die besitzen, treffen wir
nur noch auf Hunde, die am Strassenrand
liegen. Nur lauern und hetzen koennen
die nicht mehr....schliesslich liegen
sie meist dort in mehreren Teilen.
Aber der Tag wird noch kommen, an
dem wir erfolgreich zurueckschlagen
koennen, und dann wird einer leiden
fuer hundert!!!
Verfasst
am 28.10.2003 17:07:14 Uhr - 7900
km - Aleppo, Syrien, hurra!!!
Alex war etwas voreilig (wir wussten
ja nicht, ob es hier in Syrien inzwischen
Internetcafes gibt - jetzt sind
wir schlauer) - wir sind seit gestern
in Syrien, genauer gesagt in Aleppo.
Aber
erst nochmal zurueck in die Tuerkei.
Die letzten Tage dort waren nicht
ganz so schoen wie gewuenscht. Auch
Alex hat sich mit Durchfall infiziert
und meiner erlebt gerade seine 2.
Bluete, beide haben sich bis hierhin
wacker gehalten und scheinen sich
bei uns wohlzufuehlen. Weiterhin
wacker gehalten hat sich unsere
Reihe von Plattfuessen - wir werden
die Tuerkei wohl immer damit in
Zusammenhang bringen. Alex hatte
noch 1 Platten, ohne Grund allerdings,
und Bob hat sich schwer ins Rennen
um den ersten Platz geworfen, mit
3 Platten, davon einer dank Alex'
abdriften ins Randbeet und der Akazienpiekslinge
dort mit 6 Loechern zu vermerken,
hat er mich ueberholt. Zum - hoffentlich
endgueltigen - Abschluss habe ich
aber mit einem Platten 10 m vor
der syrischen Grenze den Anschluss
halten koennen.
Der
Weg von der Kueste Richtung Grenze
war ein ziemlich harter Tag. Ein
Berg lag vor uns und fuer die 19
km nach oben haben wir 2,5 Stunden
gebraucht,aechz. Aber wir sind hart,
die vielen Angebote von netten Autofahrern
uns nach oben zu bringen, haben
wir dankend abgelehnt (warum bloss????).
Die naechsten 20 km gingen dafuer
wir im Flug, nur 37 Minuten bergab
und mit ordentlich Rueckenwind,
juchu! Allerdings haben wir uns
dann, oder wars der Wind, gedreht
und mit staerkstem Seitenwind fuer
40 km noch mal fast 3 Stunden gebraucht.
Und das alles ohne Futter und mit
Magenkraempfen und Durchfall....
Egal,
jetzt sind wir in Aleppo. Der Grenzuebergang
ging wider Erwarten voellig problemlos
und schon da konnten wir die Gastfreundschaft
hier im Land zum ersten Mal feststellen.
Waehrend Alex noch die Personalien
erledigt hat, hatte ich schon eine
Telefonnummer von Louis aus Aleppo
in der Tasche, der uns hier unbedingt
zum Essen einladen will.
Als wir dann ziemlich ermattet um
18 Uhr hier in einer Strasse angehalten
haben und Alex unterwegs war ein
Hotelzimmer zu besorgen, da haben
mich doch von hinten 2 in deutsch
angesprochen....... ach guck mal
da, Anita und Felix, die wir schon
in Kappadokien getroffen haben!!
Die beiden sind einen Tag vor uns
angekommen und wir wohnen jetzt
gegenueber. Heute Morgen waren wir
erstmal nett zusammen im beruehmten
Hotel Baron fruehstuecken.
Wir haben noch nicht viel hier gesehen,
aber der erste Eindruck ist laut
und hektisch. Vor allem abends gegen
17 Uhr, dann ist es naemlich nur
noch eine Stunde bis die Sonne untergegangen
ist. Und weil hier gerade Ramadan
ist, werden dann die meisten Geschaefte
geschlossen, an den Imbissbuden
und sonstigen Futterstaenden und
-laeden ist die Hoelle los, und
alle rennen vollbeladen mit Fressalien
nach Hause oder pfeifen sich ein
Taxi ran, ESSEN!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ach ja, essen, ..............ob
die Chicken- und Steaksandwichs
von eben wohl diesmal laenger bei
uns verweilen?????????????.....wir
sind skeptisch.
~Ina & Alex